Testfazit

sehr gut

Bewertung

Mit dem iPad Pro 12.9 zeigt Apple eindrucksvoll, was mit einem Tablet möglich ist: mehr als mit so manchem Computer. Das Tempo ist enorm, das Display eine Wucht. Für den ersten Platz in der Bestenliste reicht es zwar nicht ganz – da muss es sich dem 11-Zoll-Modell mit der deutlich besseren Laufzeit geschlagen geben –, einen besseren Bildschirm in einem Tablet wird man aktuell aber kaum finden. Günstig wird es deswegen nicht. Die günstigste Variante kostet 1.199 Euro, das hier getestete Modell in Vollausstattung gar 2.579 Euro.

Pro
  • Sehr hohes Arbeitstempo
  • Lange Akkulaufzeit
  • Bei Tageslicht gute Kameras
  • Sehr viel Speicher
  • 5G
Kontra
  • Speicher nicht erweiterbar
  • Sehr teuer
Mit großem Knall hat Apple im April 2021 seine neuen iPad-Pro-Modelle vorgestellt. Von außen ändert sich wenig, dafür haben es die Tablets sprichwörtlich in sich. Beide sind mit Apples aktuellem Top-Prozessor, dem M1, ausgestattet. Nur das große iPad kommt mit neuer Bildschirmtechnik. Apple spricht von einem Liquid Retina XDR Display. Übersetzt heißt das: Maxi-iPad mit Mini-LED.

Die besten Tablets

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Ein sehr gutes Display

Genau das steckt nämlich hinter dem sperrigen Begriff. Für die Beleuchtung des 12,9 Zoll großen Bildschirms sind über 10.000 LEDs zuständig. Genau wie bei Fernsehern, die mit dieser Technik ausgestattet sind, ist einer der Vorteile das "Local Dimming". Der Bildschirm des iPad Pro ist in mehr als 2.500 Dimmzonen eingeteilt. Wo das angezeigte Bild dunkler ist, leuchten LEDs weniger stark. Daraus ergeben sich dann extrem kontrastreiche Bilder. Das bleibt kein Werbeversprechen. Auch im Test sind die Kontraste sehr hoch. Perfekt für HDR-Inhalte. Damit erreichte das große Pro eine rekordverdächtige Maximalhelligkeit von 1400 Candela pro Quadratmeter. Dazu punktet das Tablet mit brillanter Farbwiedergabe. Bei normalen Bildinhalten lag die Helligkeit im Test mit 618 Candela pro Quadratmeter auf dem immer noch sehr guten Niveau des kleineren iPad Pro mit konventionellem LCD-Touchscreen. Für den Bildschirm gibt es deshalb die Teilnote 1,3 ("sehr gut"). Besser geht es fast nicht. Nur die vergleichsweise breiten Bildschirmränder und die Auflösung von 2732x2048 Pixeln verhindern die glatte Eins. Das sind aber Nuancen, die beim Anblick des Bildschirms nicht ins Gewicht fallen.

Der M1 macht Dampf

Genau so geht es im Inneren weiter. Hier verrichtet der M1-Prozessor seine Arbeit. Schon der A12Z Bionic aus dem iPad Pro 2020 hängte die Konkurrenz problemlos ab. Mit dem neuen Chip, der auch im neuen iMac, MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini steckt, legte Apple noch eine Schippe drauf. Es könnte die gleiche Schaufel sein, die die Tablet-Konkurrenz begräbt, denn schneller ist keiner, mithalten kann nur das iPad Pro mit 11-Zoll-Bildschirm – der gleiche Chip macht es möglich. Im echten Leben heißt das, dass das Tablet schnell genug für alle Aufgaben ist. Ein MacBook mit M1 ersetzt das iPad Pro nur deswegen nicht, weil das Betriebssystem iPadOS nicht den gleichen Funktionsumfang wie macOS bietet. Manche Profi-Anwendungen wie Apples eigenes Final Cut Pro X sind auf dem Tablet nicht verfügbar. Multitasking ist zwar möglich, aber nicht ganz so leicht handhabbar wie am Computer.
Finger drückt auf eine Taste am Magic Keyboard
Mithilfe des Magic Keyboards wird das iPad Pro zum Arbeitsgerät.
Foto: COMPUTER BILD

5G und viel Speicher

Ansonsten steht das iPad den Macs in wenig nach, bringt im Gegenteile sogar Vorteile mit. Neben WLAN-ax (oder Wifi 6) surfen Sie gegen Aufpreis unterwegs auch im 5G-Netz. Einen Mac mit Mobilfunkmodul gibt es dagegen nicht. Auch beim Speicher spielt das iPad bei den Großen mit. Bis zu 2 Terabyte (TB) sind möglich. Neu ist auch, dass Apple die Größe des Arbeitsspeichers (RAM) angibt. Wer ein Gerät mit 128, 256 oder 512 Gigabyte (GB) Speicher kauft, bekommt 8 GB RAM. Bei den Modellen mit 1 oder 2 TB Speicher sind es 16 GB. Wie sich das auf die Leistung auswirkt, lässt sich nicht sagen. Das Testgerät in der Redaktion kommt mit 2 TB und 16 GB.

Externer Speicher per Thunderbolt

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es aber nach wie vor: Einen Schacht für Speicherkarten hat das iPad Pro nicht. Wer sich für eine günstigere Variante entscheidet, kann den Speicher nur mit externen Festplatten oder SSDs erweitern. Immerhin bietet Apple die Möglichkeit, neuestes Zubehör ans iPad anzuschließen. Zwar sieht der vorhandene USB-C-Anschluss aus wie immer. Hier handelt es sich nun aber um einen Thunderbolt-Anschluss mit USB 4. Es ist der einzige Anschluss am iPad, heißt auch: Wer Kopfhörer per Adapter und das Stromkabel oder eine Festplatte gleichzeitig anschließen will, guckt in die Röhre.
Finger zeigt auf den Thunderbolt-Anschluss am iPad Pro.
Sieht aus wie immer, ist aber neu: Das iPad Pro kommt jetzt mit Thunderbolt-Anschluss.
Foto: COMPUTER BILD

Lange Laufzeit, neue Maße

Dafür gibt es Verbesserungen bei der Akkulaufzeit. Die Version aus dem Vorjahr kommt auf rund 6,5 Stunden. Jetzt ist fast eine ganze Stunde mehr drin. Nach 7:26 Stunden streicht der Akku die Segel. Das ist gut, aber nicht überragend. Das kleinere iPad Pro hält länger durch. Zugelegt hat das iPad Pro außerdem bei den Maßen. Die neue Variante ist etwas dicker als der Vorgänger. Das bringt unter Umständen Probleme mit der älteren Ausgabe des Magic Keyboard mit. Grundsätzlich sind Tastatur und Tablet miteinander kompatibel. Es kann aber sein, dass die Kombination nicht mehr bündig abschließt, wenn Nutzer auf eine Display-Schutzfolie setzen. Bevor Sie direkt zum neuen, angepassten Keyboard greifen, sollten Sie aber ausprobieren, ob alles passt, wie es soll. Ansonsten wirkt das iPad Pro wie eh und je. Es ist sauber und qualitativ hochwertig verarbeitet – obwohl das Gehäuse quasi aus Altmetall besteht. Bei der Materialwahl fürs Gehäuse setzt Apple seit ein paar Jahren auf recyceltes Aluminium. Das iPad Pro bildet hier keine Ausnahme.

Die Kamera folgt dem Nutzer

Wer mag, kann mit dem neuen iPad Pro auch fotografieren und Videos in 4K mit 60 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Für beides steht ein Kamerasystem zur Verfügung, das sich neben dem LiDAR-Sensor aus einer 12-Megapixel-Weitwinkel und einer 10-Megapixel-Ultraweitwinkel-Kamera zusammensetzt. In der Theorie sollen kreative Nutzer Filme mit dem Tablet aufnehmen und direkt in Apps wie Luma Fusion bearbeiten. Fotos gelingen auch, allerdings vor allem bei guten Lichtverhältnissen. Für die Frontkamera hat sich Apple etwas Neues einfallen lassen. Statt mit 7 löst sie jetzt mit 12 Megapixeln auf und bietet ein erweitertes Sichtfeld. Das iPad Pro nutzt die neuen Möglichkeiten, um den Nutzer bei Videogesprächen mit der Funktion "Im Bild behalten" stets in den Mittelpunkt zu stellen. Bewegt er sich an den (scheinbaren) Bildschirmrand, folgt die Kamera. Prima Idee für die Kommunikation in der Corona-Zeit. Auch externe Entwickler können die Funktion in ihre Apps integrieren. Flankiert wird die Frontkamera wie gewohnt von dem TrueDepth-System, dass für die Gesichtserkennung Face ID nötig ist. Die arbeitet gewohnt zuverlässig und sicher.

Fazit

Mit dem iPad Pro 12.9 zeigt Apple eindrucksvoll, was mit einem Tablet möglich ist: mehr als mit so manchem Computer. Das Tempo ist enorm, das Display eine Wucht. Für den ersten Platz in der Bestenliste reicht es zwar nicht ganz – da muss es sich dem 11-Zoll-Modell mit der deutlich besseren Laufzeit geschlagen geben –, einen besseren Bildschirm in einem Tablet wird man aktuell aber kaum finden. Sie ahnen es schon: Günstig wird es deswegen nicht. Die günstigste Variante kostet 1.199 Euro, das hier getestete Modell in Vollausstattung gar 2.579 Euro.